DiveBase U-96

Tauchen rund um den Attersee … und einiges mehr

Kategorie-Archiv: Traunsee

Zum Löwen am Traunsee

RadtagDa heute am Attersee den ganzen Tag (10:00-17:00 Uhr) entlang der gesamten Uferstraße Fahrverbot herrscht, bietet sich für uns in Weißenbach ein Ausweichtauchgang am Traunsee an.

Christoph, der überraschenderweise gestern Abend auch eintrifft, schlägt uns einen Tauchgang bei den Löwen vor.

Volker hat über Nacht leider Probleme mit seinen Ohren bekommen und kann uns bei diesem Tauchgang nicht begleiten. Er macht sich bereits in den Morgenstunden auf den Weg nach Hause.

Kurz nach 9:00 Uhr verlassen Christoph und ich den Attersee über das Weißenbachtal in Richtung Traunsee. Nach etwa einer halben Stunde Fahrzeit erreichen wir den Tauchplatz.
Tauchplatz Löwe am Traunse Christoph beim Stages tragen unsere vorbereiteten Stages
Die Vorbereitungen zum Tauchgang verbringen wir bei strahlendem Sonnenschein und 26°.

Tauchprofil 504Um 10:41 Uhr tauchen wir ab. Die Wand geht an dieser Stelle senkrecht nach unten. Innerhalb von 9 Minuten sind wir auf 82m. Ab ca. 35m wird es stockdunkel. Bis zu dieser Tiefer begleitet uns ein grünlich schimmerndes Tageslicht. Der Untergrund ist felsig und mit vielen kleinen Muscheln bewachsen. Nach 19 Minuten Tauchzeit signalisiert mir Christoph zum Aufstieg und nach 50 Minuten kehren wir um und machen uns auf den Rückweg – wie gesagt, immer an der Steilwand entlang – die hört nicht auf Smiley. Nach ca. 107 Minuten tauchen wir auf. Den Ausstieg haben wir auf Grund leichter Strömung etwas verfehlt und müssen ein paar Minuten retour tauchen.

P1040898

Das Wetter ist noch immer sonnig. Es hat etwa 28°C. Wir verstauen unsere Ausrüstung und machen uns auf den Weg zurück in unsere Basis – mit einem kleinen Zwischenstop in Ebensee, um ein Amaretto- bzw. Giottoeis zu genießen! Beim Rückweg durchs Weißenbachtal stört uns auch der autofreie Tag am Attersee wenig.

Foto3Danach gehen wir zur Würstelbude bei uns in der Strasse, da der Wirt heute seinen Griller ausgepackt hat. Leider kommen wir etwas zu spät. Der Betreiber teilt uns mit, dass er nur mehr ein paar Frankfurter zum Essen hat – alles andere ist ausverkauft. Ein dürftiges Resourcenmanagement finden Christoph und ich, wenn dem Wirt gegen 14:00 das Essen aus geht. Aber wir wissen uns zu helfen! Smiley

Ein gelungener Tauchgang, der meinen Ausfall von gestern voll entschädigt hat.
Smiley

Ein lehrreicher Tauchgang am Traunsee

Heute tauchen wir (Volker, Christoph und ich) am Traunsee bei der Tauchschule Traunsee in Traunkirchen. Wir planen eine Tiefe von 70m mit einer Grundzeit von 25 Minuten.

Doch dieses mal läuft alles anders.

Kaum sind wir alle im Wasser seufzt Christoph auf. Bei seinem Hammerhead reagiert der Controller auf die Tasten nicht mehr. Somit kann er seinen ppO2 nicht umstellen – was soll’s taucht er halt manuell – kann er ja.

Gleich darauf flucht Volker. Sein DR5 zeigt die O2 Sensoren nicht mehr an. Und nur mit dem Backup (rEvodream), der 2 Sensoren anzeigt will er verständlicherweise nicht auf 70m. Ok – Volker und ich tauschen unsere DR5 aus, damit er alle ppO2 Sensoren sehen kann.

Beim abtauchen bemerke ich dann, dass Volkers DR5 nicht nur keine Sensoren anzeigt, sondern dass er sich gar nicht in den Tauchmodus schaltet – ok – ich habe ja noch den Shearwater und den rEvodream.

Als wir weiter abtauchen wollen stoppt Christoph plötzlich. Er fühlt sich deutlich unwohl. Später erfahre ich, dass er an seiner Trimmung etwas verändert hat. Er hat sich 2kg am Kopf des Gerätes montiert, was aber zu einer deutlichen Kopflastigkeit geführt hat. Das ist zu viel für Christoph – er bricht den Tauchgang ab und taucht wieder auf. Volker und ich tauchen weiter ab, beschließen aber, die Grundzeit zu kürzen und den Tauchgang auf ca. 60 Minuten zu beschränken.

Tauchprofil 445Wir tauchen an der ersten Wand im 30m Bereich vorbei und stoßen bei etwa 70m auf eine weitere Kante. Der Grund ist ziemlich schlammig und die Sicht kein vergleich zum Attersee.

Daher bereuen wir auch beide nicht die verkürzte Grundzeit und beginnen den Aufstieg.

Bei 60m macht es auf einmal einen Knall und ich bemerke deutlich, wie Gasblasen an mir vorbeischießen – ich checke meine Ausrüstung und bemerke, einen massiven Gasaustritt im Hochdruckschlauch (MiFlex) meines Finis an der Offboard-Diluentstage (=Grundgasbailout). Ich schließe das Ventil und signalisiere Volker, dass wir besonders darauf achten zusammen zu bleiben, da mein Grundgasbailout deutlich reduziert zur Verfügung steht. Wenn ich die Stage im Bailoutfall (OC) benötige, dann geht ein Großteil des Gases ungenutzt ins Wasser. Aber zum Aufstieg bis 30m reicht es, um auf meine 2 Stage mit EAN40 zu wechseln.

Genau zu diesem Zeitpunkt muss mir natürlich auch noch der Film “Sanctum” mit der ersten Tauchszene in den Kopf schießen. War nicht unbedingt hilfreich!

Als wir die 30m Marke erreichen (und ich wieder im Bewusstsein eines funktionierenden Bailouts bin (EAN40)) genießen wir bei der Deko noch die Steilwand im 30m Bereich und erkunden die etwas skurrile Plattform im Wasser.

Als wir Auftauchen sehen wir gerade noch wie Christoph vom Parkplatz fährt. Ihm wurde das Warten wohl zu lange.

Beim Verstauen der Ausrüstung bemerke ich noch, dass mein Kompass vom Karabiner gerissen ist und ich ihn wohl verloren habe, und Volker vermisst seine Abdeckkappe vom Fisher-Connector.

Ein sehr aufschlussreicher Tauchgang für mich. Mich beruhigt es, dass ich in so einer realen Situation absolut nicht die Ruhe verloren habe und alles routiniert ablief.

Aber das Materialthema “MiFlex-Schläuche” werde ich bei meiner Ausrüstung nochmal überdenken! Geborsten ist ein 20cm MiFlex Hochdruckschlauch nahe der Biegung, so wie normalerweise halt die Finis befestigt sind – gebogen – nicht geknickt!

Kurz bevor wir aufbrechen kommt mir der Gedanke, ob es nicht besser gewesen wäre heute die Sonne an der Seeterrasse nebenan zu genießen, anstatt diesen mit Missgeschicken gespickten Tauchgang durchzuführen ……

…. und schon war dieser Gedanke wieder vom Wind verweht!  Smiley